Die Großen Vier: Leben in Wien im 19. Jahrhundert
Die Großen Vier: Leben in Wien im 19. Jahrhundert
Die Bevölkerung Wiens im späten 19. Jh. teilt sich, so wie in den meisten europäischen Metropolen damals, grob in zwei Gruppen: Die kleinere besteht aus den Angehörigen des Adels und des Hofstaates, der Beamten und des Großbürgertums; sie prägten das gesellschaftliche, kulturelle und wirtschaftliche Leben der Stadt. Auf der anderen Seite stand die große Gruppe der Kleingewerbetreibenden, Arbeiter:innen und Dienstbot:innen, die meist unter schwierigen und prekären Lebensumständen um das tägliche Überleben kämpfen musste.
Die Lebensbedingungen der Arbeiter:innen waren äußerst beschwerlich, die Wohnungen in den neu errichteten Zinshäusern am Stadtrand teuer, klein und dunkel, die hygienischen Bedingungen schlecht. Die meisten Familien konnten sich die Miete nur leisten, wenn weitere Untermieter:innen oder „Bettgeher:innen“ einquartiert wurden. Oft teilten sich bis zu fünf Menschen ein Zimmer.
Die durchschnittliche Lebenserwartung lag 1870 bei ca. 36 Jahren, 25 % der Säuglinge erlebten das erste Lebensjahr nicht, ein Viertel der Todesfälle 1867 ging auf die Tuberkulose zurück.

