Die Großen Vier: Stimmungsbilder / Émile Zola – Das Paradies der Damen

Die Großen Vier: Stimmungsbilder / Émile Zola – Das Paradies der Damen

„Im Hintergrund der Halle war eine der dünnen, gußeisernen Säulen, die das Glasdach trugen, gleichsam in ein Geriesel von Stoffen gehüllt, ein wallender Wasserfall, der sich von oben herab, immer breiter werdend, bis auf den Parkettboden ergoß. Da sprudelten zunächst helle Atlasse und zartfarbene Seiden hervor: Satin á la reine und Satin renaissance in den Perlmuttertönen von Quellwasser, die leichten Seiden, durchsichtig wie Kristall, nilgrün, indischhimmelblau, dijonröschenrot, donaublau. Dann folgten kräftigere Gewebe, Merveilleux, Satin Duchesse, warme Farbtöne, die in stärker schwellenden Wogen dahinrollten … inmitten eines tiefen Bettes aus Samt schwarz, weiß, farbig, solche mit eingepresstem Muster auf einem Grund von Seide und Atlas, die mit ihren schillernden Flecken einen reglosen See bildeten, darin die Spiegelungen von Himmel und Landschaft zu schwanken schienen. Bleich vor Begierde beugten sich die Frauen vor, als wollten sie ihr Bild darin erblicken …“

(Émile Zola, Au Bonheur des Dames, 1883)